EBB-FW: Millionen für Grugatrasse während Straßennetz verkommt-

„Während Essens Straßen in einem historisch schlechten Zustand sind, plant die Stadt für den Ausbau eines bestehenden Radwegs Millionenausgaben – das ist ein Schlag ins Gesicht aller, die auf funktionierende Infrastruktur angewiesen sind“, so Kai Hemsteeg, Fraktionsvorsitzender des ESSENER BÜRGER BÜNDNIS – Freie Wähler (EBB-FW). Anlass ist die aktuelle Berichterstattung zum geplanten weiteren Ausbau der Grugatrasse in Richtung Mülheim, für den die Stadtverwaltung allein rund 3,6 Millionen Euro veranschlagt – zusätzlich zu den bereits beschlossenen 5 Millionen Euro für den östlichen Ausbauabschnitt.

„Statt endlich die gravierenden Schäden im Hauptstraßennetz zu beseitigen – Schlaglöcher, Rissbildungen, mangelhafte Verkehrssicherheit – wird munter in Prestigeprojekte für den Radverkehr, der gerade einmal 7 Prozent des Gesamtverkehrs ausmacht, investiert“, kritisiert Hemsteeg. „Für den Erhalt der Hauptstraßen stehen im nächsten Jahr gerade einmal 9,6 Millionen Euro bereit – dabei wären hier deutlich höhere Investitionen nötig, um den gefährlichen Sanierungsstau aufzulösen.“

Die EBB-FW-Fraktion sieht hier ein eklatantes Versagen der schwarz-grünen Ratsmehrheit: „Anträge des EBB-FW zur Erhöhung der Mittel für den Straßenbestandserhalt werden regelmäßig abgelehnt oder erst gar nicht behandelt. Gleichzeitig feiern sich CDU und Grüne für kostspielige Vorhaben wie die Grugatrassenerweiterung – obwohl es sich um einen bereits gut funktionierenden Weg handelt“, so Hemsteeg weiter.

Besonders brisant: Die Stadt selbst gibt an, mit einem Baustart für den westlichen Ausbau der Grugatrasse nicht vor Herbst 2029 zu rechnen, will aber schon jetzt Planungsgelder in Höhe von 379.000 Euro freigeben.

 „Bevor weitere Millionen in Projekte fließen, deren Nutzen mehr ideologisch als verkehrlich begründet ist, muss die Stadtverwaltung ihre Pflicht zur Verkehrssicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger erfüllen. Es ist Zeit, die Realität auf Essens Straßen ernst zu nehmen – und nicht weiter mit dem Fahrrad über Schlaglöcher hinweg zu träumen.“