Sünden der Vergangenheit endlich beseitigen
Das Essener Bürger Bündnis begrüßt und unterstützt den Vorstoß des Landesverkehrsministeriums, den unterschiedlichen Spurbreiten im ÖPNV ein Ende zu bereiten. „Es ist höchste Zeit, dass dieser verkehrspolitische Anachronismus endlich der Vergangenheit angehört“ findet EBB-Ratsvertreter Kai Hemsteeg klare Worte.
Verschiedene Schienensysteme behindern gerade im Ballungsraum Ruhrgebiet den Nachbarortsverkehr und werden den Anforderungen an ein modernes und nachfrageorientiertes Nahverkehrsangebot bei weitem nicht mehr gerecht“
bemängelt Hemsteeg, zugleich auch Mitglied des städtischen Bau- Verkehrsausschusses, den gegenwärtigen Zustand.
Hubert Gleixner, verkehrspolitscher Sprecher des EBB, ergänzt, dass der Mischbetrieb auf unterschiedlichen Schienenbreiten die Flexibilität in der Verkehrsdurchführung reduziere, zu gebrochenen Verkehren an den Stadtgrenzen führe und die Einsatzmöglichkeiten der Fahrzeuge einschränke. Unter diesem fahrgastunfreundlichen Paket leide die Attraktivität des ÖPNV insgesamt. Der von Politikern parteiübergreifend regelmäßig geforderte durchgängige und städteübergreifende ÖPNV aus einem Guss mache eine Harmonisierung der unterschiedlichen Schienensysteme bei Straßenbahnen und U-Bahnen zwingend erforderlich. Ansonsten bleibe es bei einem bloßen Lippenbekenntnis.
„Unsere wiederholten Vorschläge, die Spuren zu vereinheitlichen, wurden sowohl von der GroKo, als auch von Verwaltung und Ruhrbahn stets mit Hinweis auf die zu hohen Kosten und die früheren Planungen unisono zurückgewiesen“
stellen Hemsteeg und Gleixner kritisch fest. Umso wichtiger sei es jetzt, das Thema angesichts der vom Land NRW aktuell in Aussicht gestellten verkehrspolitischen und finanziellen Unterstützung aufzugreifen und mit Verve und Nachdruck voranzutreiben.
„So eine Chance, die Sünden der Vergangenheit zu beseitigen und das ÖPNV-Angebot deutlich zu verbessern, bekommen wir so schnell nicht wieder“,
drücken Hemsteeg und Gleixner aufs Tempo.
Akuten Handlungsbedarf sieht das EBB auch bei der Ausschreibung der von der Ruhrbahn vorgesehenen Erneuerung der Schienenfahrzeug-Flotte. Die geplante Neuanschaffung von 77 U-Bahnen und Straßenbahnen mit einem Gesamtvolumen von rund 245 Mio Euro gehe weiterhin von einem Mischbetrieb aus und müsse angesichts der neuen Ausgangslage überprüft werden.