EBB-FW: Bürgerrathaus überflüssig
Baukosten fraglich, Raumbedarf angesichts Home-Office-Potenzial überzogen
Das Essener Bürger Bündnis- Freie Wähler (EBB-FW) hält den Baubeschlusses für das Bürgerrathaus am ehemaligen Hauptbad für vorschnell und unüberlegt.
Die Baukosten sein aller Voraussicht nicht zu halten. Schließlich sein die veranschlagten Baukosten während der Planungsphase bereits von knapp über 100 auf 161 Mio. Eur angestiegen. Ein weiterer Anstieg ist aus Sicht des EBB-FW wahrscheinlich, da den Fraktionen eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung vor der Beschlussfassung im Rat vorenthalten worden sei.
Die Notwendigkeit erschließe sich ebenfalls nicht, da die Planungen nur Homeoffice für die neuen Arbeitsplätze im Bürgerrathaus berücksichtige, nicht aber für die übrigen Ämter etwa im alten Rathaus.
“Bei Anwendung der geplanten Homeofficequote allein für das alte Rathaus sind mehrere hundert Schreibtische einsparspar. Wenn man die übrigen Ämter anschaut, wird sich ein ähnliches Bild zeigen. Das hat sie Verwaltung bisher leider unterlassen. Ehe wir eine Ausgabe mit Steuergeldern in dreistelliger Millionen Höhe tätigen, muss das aber unausweichlich geschehen. Wir wollen verhindern, dass wir ein Gebäude bauen, das wir in diesem Umfang am Ende des Tages gar nicht brauchen. Freie Gelder wären dann besser in Schulen, Kitas oder Straßenbau investiert meldet Fraktionschef Kai Hemsteeg Bedenken an.
Ebenso sei nicht auszuschließen, dass das Bauprojekt zur weiteren Schwächung der Innenstadt beiträgt. Möglicherweise sei es nach Ansicht des EBB-FW zielführender, die Stadtämter im Zentrum der Innenstadt zu belassen und dort weitere Dienststellen anzusiedeln, um dadurch auch die Besucherzahlen und letzten Endes die Kaufkraft in der City zu erhöhen.