EBB-FW widerspricht Mostofizadeh entschieden und beklagt mangelnde Distanz der Grünen
Clanstrukturen sind in Essen vorhanden und müssen konsequent angegangen werden
Mit Empörung hat das ESSENER BÜRGER BÜNDNIS – FREIE WÄHLER (EBB-FW) die Äußerung des frisch nominierten OB-Kandidaten der Grünen Essen Merdad Mostofizadeh zu den Essener Problemen mit Clankriminalität vernommen.
Mostofizadeh habe in seinem Interview das allgemein anerkannte Deliktsfeld der Clankriminalität infrage gestellt und als Stigmatisierung von Bevölkerungsgruppen abgetan.
„Ich empfehle Herrn Mostofizadeh als Landtagsabgeordneten dringend, das Lagebild Clankriminalität eingehend zu lesen. Von 14.225 Taten in den Jahren 2016-2018 wurden in Essen 2.439 begangen. Das sind sage und schreibe 17 Prozent. Diese Tatsache gilt es zur Kenntnis zu nehmen, wenn man sich in Essen um das Amt des OB bewirbt. Davon fielen allein 3.435 Taten, also gut 24 Prozent auf die hier bezeichneten „Clans O, E und A. Ich hoffe nicht, dass eine Verneinung der Problemlage aus einer fehlenden Distanz der Essener Grünen zum Clan O resultiert“, zeigt sich Fraktionschef Kai Hemsteeg irritiert über Mostofizadehs Ansichten zur Kriminalitätslage in Essen.
Nach Auffassung des EBB-FW muss jeglicher strukturell organisierten Kriminalität und damit auch der Clan-Kriminalität mit allen vorhandenen gesetzlichen Mitteln begegnet werden. Hemsteeg begrüßt die Installierung des Haus der Sicherheit in Essen. Verdrängung, Beschönigung und Wegschauen haben leider über viele Jahre dazu geführt, dass sich die Strukturen in der heutigen Ausprägung entwickeln und festigen konnten.
Fehlende Integrationsperspektiven, die man sich zum großen Teil selbst verstellt habe, seien kein ausreichender Erklärungsansatz und vor allem keine Entschuldigung für das Abdriften ganzer Großfamilien in die organisierte Kriminalität.
„Wenn man in einer Gesellschaft Fuß fassen will, gilt es, sich an die Gepflogenheiten anzupassen und durch eigene Anstrengung den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu finden und diese nicht durch kriminelles Handeln zu spalten“, ergänzt Hemsteeg die Position des EBB-FW.