Essens Schul-Server außer Betrieb

Wichtigkeit bekannter Probleme zu lange falsch eingeordnet

Da Essen nicht gerade eine Hochburg der Digitalisierung und schon gar nicht der Schuldigitalisierung ist, sind für die meisten Schulen der Weg über die Schulhomepage zur Vermittlung von sich schnell ändernden Stundenplänen und von Lerninhalten unverzichtbar. Ein Großteil der Lehrer in Essen hat nicht einmal eine berufliche E-Mail-Adresse.

“Im IT-Bereich kann es schon mal Ausfälle geben, dass kennen wir ja von den Bürgerämtern” erläutert Wilfried Adamy, Ratsherr und Mitglied im Betriebsausschuss des Essener Systemhauses.

“Die Bürgerämter schließen dann und sind erst am nächsten Tag wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.”

Für die Webseiten der Schulen scheint es aber weder eine Redundanz noch eine vermittelbare Verfügbarkeit zu geben. Und das gerade jetzt,

wo dieser Weg bei dem derzeit sporadisch stattfindenden Unterricht der einzige offizielle Kanal zum Home-Schooling ist. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass sich Schüler stattdessen über private E-Mail-Accounts von Lehrern oder WhatsApp-Gruppen informieren lassen müssen.

“Das solche Systeme nach 14 Tagen immer noch nicht wieder funktionieren, zeigt, dass Technik und Priorität an mehreren Stellen falsch eingeschätzt worden sind.” Erläutert Wilfried Adamy.

Dass die Server nach Angaben der Pressesprecherin Jasmin Trilling in der Vergangenheit mehrfach von “schadhaften Code Dateien” befallen war, zeigt deutlich, dass die ausgewählte Technik falsch war und bereits früher hätte aktiv werden müssen.

All das muss jetzt sehr schnell passieren, denn bis zur wiedereinsetzenden Regelbeschulung werden noch Monate vergehen.

Wilfried Adamy
Wilfried Adamy, EBB