Einführung nur vertretbar, wenn deutlich positive Effekte sichergestellt sind
15 Monate nachdem das EBB-FW konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in die politischen Diskussion eingebracht hatte, darunter auch die Einrichtung von dynamischen Busspuren, zeigt sich die Ratsgruppe ernüchtert und enttäuscht über die aktuellen Verwaltungsvorschläge zur Einführung einer Umweltspur auf der Schützenbahn.
Das ESSENER BÜRGER BÜNDIS- FREIE WÄHER (EBB-FW) sieht bei der Einführung einer Umweltspur in der Innenstadt Klärungsbedarf und bezweifelt die von der Verwaltung erhofften positiven Auswirkungen.
Weder sei der Politik bisher dargestellt worden, wie die Umweltsspur kurzfristig eine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität auslösen soll, noch habe die Verwaltung konkrete Zahlen über die angebliche Verbesserung genannt. Besonders kritisch sieht das EBB die Einführung auf der Schützenbahn in Fahrtrichtung Norden. Hier solle ein Rückstau zu einer Umleitung des Individualverkehrs in den Tunnel erfolgen.
“Wenn künstlich produzierter Stau die Attraktivität des Nahverkehrs steigern soll, so halte ich das weder für umweltfreundlich noch bürgernah, sondern eher für eine nach dem Motto „koste es was wolle“ krampfhaft erzwungene Nutzung des ÖPNV. Das kann nicht das Ziel einer durchdachten Nahverkehrspolitik sein. Eine Umweltspur ist aus unserer Sicht nur dann sinnvoll, wenn sie nicht zu zusätzlichen Emissionen führt und den Autoverkehr nur dort einschränkt, wo es unumgänglich ist.”
zeigt sich EBB-FW Ratsherr Kai Hemsteeg unzufrieden über das Ergebnis der geplanten Maßnahmen zur Luftreinhaltung.
Weiterhin kritisiert das EBB die teils sehr kurzen Teilstrecken der Umweltspur von unter 200 Metern und der nicht schlüssig geklärte Umgang mit querendem Verkehr.
Auch hier befürchtet das EBB mehr Nach- als Vorteile und regt an, die Planung auf längere Strecken wie den durch das EBB-FW empfohlenen Strecken auf Gladbecker Straße oder Ruhrallee auszuweiten.
“Insbesondere der anstehende Bau des Bürgerrathauses wird die zeitnahe Umsetzung der Umweltspur auf der Schützenbahn in Fahrtrichtung Norden für die nächsten Jahre unmöglich machen. Der dringend nötige Kurzfristeffekt ist damit ausgeschlossen.”
konstatiert Hemsteeg weiter.