Bürgerrathaus überflüssig! Baukosten fraglich, Raumbedarf angesichts Home-Office-Potenzial überzogen!

Das Essener Bürger Bündnis- Freie Wähler (EBB-FW) beantragt in den Haushaltsberatungen den erneuten Planungsbeschluss im Stadtrat für das Bürgerrathaus am ehemaligen Hauptbad zurückzunehmen.

Die Baukosten sind nach Ansicht des EBB-FW aller Voraussicht nicht zu halten. Schließlich seien die Baukosten während der Planungsphase im ersten Anlauf bereits von knapp über 100 auf 205 Mio. EUR angestiegen.

Das Statistische Bundesamt benenne einen Baupreisindex für Bürogebäude von 18,0% im III. Quartal 2022, in II. 2022 waren es sogar 19.0 %. Es sei nach Auffassung des EBB-FW daher sinnvoller, in Bestandsgebäude und Anmietungen zu investieren.

Die Notwendigkeit eines Neubaus erschließe sich auch deshalb nicht, da die Planungen nur Homeoffice in Höhe von 20 Prozent für die neuen Arbeitsplätze im Bürgerrathaus berücksichtige, nicht aber für die übrigen Ämter etwa im alten Rathaus.

“Bei Anwendung der geplanten Homeofficequote von 20 Prozent wie im Bürgerrathaus sind allein im bestehenden Rathaus sind mehrere hundert Schreibtische leer. Wenn man die übrigen Ämter anschaut, wird sich ein ähnliches Bild zeigen. Leider spielen diese Einsparmöglichkeiten bei der Bauverwaltung keine Rolle. Ehe wir eine Ausgabe mit Steuergeldern in dreistelliger Millionen Höhe tätigen, muss das aber unausweichlich geschehen. Wir wollen verhindern, dass wir ein Gebäude bauen, das wir in diesem Umfang am Ende des Tages gar nicht brauchen. Freie Gelder wären dann besser in Schulen, Kitas oder Straßenbau investiert.

Ebenso sei nicht auszuschließen, dass das Bauprojekt mit seinem Brückenschlag über die Schützenbahn eine weitere Schwächung der Innenstadt nach sich zieht.

Möglicherweise sei es zielführender, die Stadtämter im Zentrum der Innenstadt zu belassen und dort auch noch weitere Dienststellen anzusiedeln. Hierdurch könnten die an Besucherrückgang leidenden City stabilisiert werden.