Plastikblumenbeete verschandeln das Stadtbild und sollten entfernt werden
Die Essener Innenstadt ist im bundesweiten Ranking erneut weiter zurückgefallen. Die Besucherzahlen, insbesondere die eines kaufkräftigen Publikums, sind ebenfalls anhaltend rückläufig. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Der Fraktionsvorsitzende des ESSENER BÜRGER BÜNDNIS (EBB), Jochen Backes hält mit seinen deutlichen Reklamationen nicht hinter dem Berg.
„Die Innenstadt ist an vielen Stellen vermüllt und verdreckt und hinterlässt teilweise einen ziemlich verwahrlosten Eindruck. Die City ist die Visitenkarte einer Stadt. Hier ist dringender Handlungsbedarf geboten. Die von der Grünen Hauptstadt übrig gebliebenen Plastik-Blumenbeete verschönern die Innenstadt schon lange nicht mehr, sondern verunstalten sie. Die Beete und Kübel sind dreckig, zum Teil beschädigt und bieten mit ihrer dürftigen und ungepflegten Bepflanzung einen eher schaurigen Anblick. Sie sollten umgehend entfernt werden.“
Schon allein diese einfache Maßnahme hätte einen positiven Effekt, ist sich Backes sicher.
„Mit unüberhörbarer Begleitmusik kündigt die Essen Marketing GmbH (EMG) spektakuläre Überraschungen für den diesjährigen Weihnachtsmarkt an, doch an vielen Stellen in der Innenstadt schimmelt und gammelt es weiter“,
gießt Backes bitteres Wasser in den süßen Glühwein.
„Ein Weihnachtsmarkt allein, selbst wenn er fast acht Wochen läuft, reicht keinesfalls aus, um die Attraktivität der Innenstadt nachhaltig zu verbessern“,
lautet die kritische Feststellung von Backes. Hier ist vielmehr ein kreatives und vielseitiges Konzept gefordert, das auf das ganze Jahr ausgerichtet ist und vor allem auch die Punkte Sauberkeit und Sicherheit aufgreift. Gerade daran aber mangelt es nach Ansicht des EBB weiterhin.
Auch sein Fraktionskollege und Stellvertreter Kai Hemsteeg sieht eine Ursache in dem an vielen Stellen äußerst ungepflegten Zustand der Innenstadt. Trotz einzelner Säuberungsaktionen macht die Essener City nach wie vor an vielen Stellen einen vernachlässigten und verwahrlosten Eindruck. Professionell organisierte Bettelei und Drogenhandel runden das abschreckende Bild ab.
„Wir wollen nicht, dass die Essener Innenstadt im nationalen Städtevergleich noch weiter nach unten absackt. Doch offensichtlich scheint es den Planern nach wie vor an zündenden Ideen zu fehlen“,
ergänzt Kai Hemsteeg.
„Mittelfristiges Ziel muss es sein, wieder eine Atmosphäre zu schaffen, bei der Bewohner und Besucher gern in die Innenstadt fahren und dort verweilen. Die City muss wieder zu einem zentralen Anziehungspunkt der Stadt Essen werden.“
Bereits vor fast einem Jahr hatte der Stadtrat ein Konzept in Auftrag gegeben, wie die Innenstadt attraktiver und gestaltet werden kann. Konkrete Vorschläge liegen bis heute nicht auf dem Tisch. Wie steht es um die Umsetzung des Essener Innenstadt-Konzepts in punkto Sicherheit, Sauberkeit, Attraktivität, Branchenmix und Kaufkraftsteigerung? Konkrete Antworten auf diese drängenden Fragen sind längst überfällig bemängeln Backes und Hemsteeg übereinstimmend.
“Die Stadtverwaltung hat damals in Aussicht gestellt, schon zeitnah erste Ergebnisse zu liefern. Darauf warten wir aber bis heute vergeblich“,
unterstreichen sie ihre Kritik. Das EBB ist besorgt, dass dieses wichtige Thema zum Gegenstand einer endlosen Konzeptentwicklung werden könnte und fordere deshalb kurzfristig einen Zwischenbericht über den aktuellen Stadt der Dinge.